Liste des Weltkulturerbes – das immaterielle Kulturerbe der UNESCO

Liste Weltkulturerbe1

(Foto: Daniel Romero)

Es ist allgemein bekannt, dass UNESCO eine Liste des Weltkulturerbes führt, welche die schönsten und gefährdetsten Gebäude und Naturlandschaften der Welt erfasst. Viele von uns wissen jedoch nicht, dass auch immaterielle Kulturformen wie Tänze, Handwerkskünste und Kochtraditionen auch als Weltkulturerbe von UNESCO ausgezeichnet werden. Da sich bei uns alles um gutes Essen und Kochkultur dreht, wollten wir dem immateriellen Kulturerbe mal auf den Grund gehen.

Aufgrund der Globalisierung zerfließen die Kulturen dieser Welt immer mehr ineinander, sodass immaterielle kulturelle Ausdrucksformen an Wichtigkeit verlieren oder sogar aussterben. Dabei macht ja gerade das immaterielle Kulturerbe ein Land, eine Region oder ein Volk interessant, da es eine Kultur von einer anderen unterscheidet. Die Liste des immateriellen Weltkulturerbes von UNESCO umfasst lebendige, von menschlichem Wissen und Können getragene und über Generationen weitergegebene Traditionen und Praktiken, welche die Identität einer Kultur repräsentieren.
Was ist immaterielles Weltkulturerbe?
Zu UNESCOs Liste des immateriellen Weltkulturerbes zählen folgende Kategorien:

  • Mündlich überlieferte Traditionen und Ausdrucksweisen
  • Darstellende Künste
  • Gesellschaftliche Praktiken, Rituale und Feste
  • Wissen und Praktiken im Umgang mit der Natur und dem Universum
  • Fachwissen über traditionelle Handwerkstechniken

UNESCO hat drei Listen des immateriellen Kulturerbes aufgestellt. Die erste Liste ist die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit und umfasst 232 einzigartige, kulturelle Ausdrucksformen in 70 Staaten der Welt. Diese Liste soll helfen, das Bewusstsein der Menschen für unterschiedliche Kulturen zu schärfen und kulturelle Praktiken zu erhalten. Beispiele dieses Verzeichnisses sind der uruguayische und argentinische Tango, die Pfeifsprache El Silbo von der Kanareninsel La Gomera, der kolumbianische „Carnaval de Negros y Blancos“ und die tibetische Oper in China.
Die zweite Liste von UNESCO ist die Liste des dringend erhaltungsbedürftigen immateriellen Kulturerbes. Wie der Name schon sagt, beinhaltet diese Liste kulturelle Praktiken, welche von nur sehr wenigen Menschen betrieben werden und vom Aussterben bedroht sind. Diese Auflistung soll dazu beitragen, Menschen auf bedrohte Kulturformen aufmerksam zu machen und die internationale Zusammenarbeit und Kooperation zu fördern. Die traditionelle Handwerkstechnik der chinesischen Holzdruckerei steht zum Beispiel ganz oben auf der Liste, da sie weltweit von nur noch elf Menschen beherrscht wird. Weitere schützenswerte Kulturformen sind der vietnamesische Ca trù-Gesang oder der Kulturraum der Suiti – eine katholische, lettländischen Minorität.
Als letzte Liste des immateriellen Weltkulturerbes hat UNESCO das Register guter Praxisbeispiele der Erhaltung immateriellen Kulturerbes angelegt. Dieses Register erfasst Projekte aus verschiedenen Ländern, Regionen und Ortschaften, welche die Grundsätze von UNESCO beispielhaft umsetzen. Diese Liste soll Menschen zeigen, dass es möglich ist immaterielles Kulturerbe zu erhalten und ein Leitpfaden sein für diejenigen, die etwas gegen das Aussterben von Kulturen tun möchten.
Was heißt das nun für uns?
Wir wollen weiterhin einzigartige und qualitativ hohe Konzepte der Koch- und Backkunst und über Generationen überlieferte Rezepte unterstützen, indem wir Euch Genießer durch die bunte Küche Deutschlands führen!