Frutarier – Ihre Ernährungsweise und Philosophie

Frutarier
Frutarier sind Menschen, die eine noch strengere Ernährungsweise befolgen als die bekannten und auch weit verbreiteten Vegetarier oder Veganer. Zur Herstellung der Nahrungsmittel, welche die Frutarier zu sich nehmen, dürfen nicht nur keine Tiere sterben, sondern es dürfen auch keine Pflanzen beschädigt werden. Somit basiert diese Ernährungsweise nur auf der Zunahme von Früchten.

Wortursprung von Frutarier

Frutarier werden im Englischen fruitarian genannt. Dies ist eine Kombination aus dem englischen Wort fruit (bedeutet übersetzt: Frucht) und vegetarian (bedeutet übersetzt: Vegetarier).

Ernährung der Frutarier

Frutarier ernähren sich nach sehr strengen Regeln. Sie verzehren nur Pflanzenprodukte, bei denen die Pflanze nicht beschädigt wurde, d. h. es werden nur die Bestandteile der Pflanze gegessen, die auf natürliche Weise abfallen und die „Natur sie freiwillig hergibt“. Unter den essbaren Lebensmitteln zählen Nüsse, Obst, wie beispielsweise Beeren oder Äpfel, Gemüsefrüchte wie Tomaten oder Kürbisse und Hülsenfrüchte wie zum Beispiel Bohnen oder Erbsen. Obst und Gemüse, welches extra für den Verzehr gezüchtet und geerntet wird, gehört somit auch nicht auf die Liste der Nahrungsmittel, die sie essen. Sowohl Zwiebeln als auch Kartoffeln dürfen auch nicht gegessen werden, denn Knollen- und Wurzelteile würden bei der Ernte beschädigt werden. Genauso gehören Blatt- und Stängelteile nicht auf die Liste der Frutarier. Getreideprodukte sind normalerweise bei Frutariern erlaubt, da Getreidepflanzen nach dem Ausreifen der Samen ihr Leben von selbst beenden.

Die Philosophie der Frutarier

Während die meisten Menschen noch nachvollziehen können, wieso einige Menschen Vegetarier oder Veganer werden, ist es beim Frutarier schwieriger. Die Frutarier befolgen diese strenge Ernährungsweise, da ihre Lebensphilosophie „Leben und leben lassen“ ist. Sie sind der Meinung, dass Pflanzen dasselbe Recht auf Leben wie Menschen oder Tiere haben und wollen so im Einklang mit der Natur leben. Selbst beim Kauf von Möbeln achtet der Frutarier darauf, dass das Möbelstück nicht aus Holz oder anderen Naturmaterialien besteht. Ebenso achten sie darauf, dass ihre Kleidungsstücke nicht aus Leder, Seide oder Baumwolle hergestellt werden. Daher zeigt sich, dass der Frutarier sich nicht nur für eine andere Ernährungsweise entschieden hat, sondern auch für eine ganz andere Lebensphilosophie.

Die Nachteile der Frutarier

Für einen Frutarier ist es sehr schwer, seinen Speiseplan durch die eingeschränkte Auswahl abwechslungsreich zu gestalten. Besonders warnen Ernährungsexperten vor einer Mangelernährung der Frutarier, da ihnen wichtige Mineralien, Vitamine und Proteine fehlen. Die wichtige Zunahme von Eisen und Vitamin B12, welches hauptsächlich durch den Verzehr von Fleisch aufgenommen wird, unterstützt bedeutende Prozesse der Blutbildung, der Zellbildung und des Nervensystems. Proteine lassen sich bei Frutariern noch durch den Verzehr von Gojibeeren oder Rosinen aufnehmen. Beim Vitamin B12 sieht es jedoch schwieriger aus und so sind Nahrungsergänzungsmittel eigentlich unumgänglich.
Die Folgen der Mangelernährung zeigen sich in Depressionen, Müdigkeit, unruhigen Schlaf und Gewichtsverlust. Auch haben Frutarier Probleme mit ihren Zähnen, die verursacht werden durch den sehr hohen Fruchtzuckeranteil in den Früchten.

In der untenstehenden Grafik finden Sie eine Übersicht zu den verschiedenen Ernährungsweisen:
Infografik: Frutarier und die anderen Ernährungsweisen
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